BOOK FAIR 2025: Programm-Update (Stand: Freitag Mittag)

Hier das aktualisierte Programm für die Anarchist Book Fair 2025 in Graz. Alle Programmpunkte finden im Spektral, Lendkai 45, statt.

Programm-Updates und das Veröffentlichen von Vertiefungstexten passieren laufend. Die Räumlichkeiten werden jeweils kurz vor der ersten Veranstaltung eröffnet. Die Büchertische sind zugänglich solange geöffnet ist.

Flüsterübersetzung Englisch – Deutsch möglich
Whisper translations possible German – English

––– Fr, 24.10.25 –––
14.00 ERÖFFNUNG DER BOOK FAIR (Zines- & Bücherstöbern)
15.00 Psychiatrische Fremdzuschreibung als Herrschaftsinstrument¹ –– Wie die Klassifizierungstools ICD-11, DSM-5, etc. funktionieren und was sie mit uns machen. (Input / Diskussion, Deutsch & English)
17.00 Über Zensur und aktuelle Repressionsschläge der Generalstaatsanwaltschaft München u.a. gegen anarchistische Zeitungen² (Vortrag / Diskussion, Deutsch)
19.00 ABENDESSEN
20.00 “Gewalt auf der Book Fair”? Diskussion zu physischen Auseinandersetzungen und anderen Formen der Machtausübung im Szene-Kontext (Deutsch & English)

––– Sa, 25.10.25 –––
10.00 Powerdynamics³ –– Wie gehen wir mit Machtverhältnissen innerhalb der Szene um? (Diskussion / Workshop, Deutsch)
12.00 MITTAGESSEN
13.00 Situation and developments in Hungary from an anarchist perspective⁴ (Presentation, English)
15.00 “This is not a safe space, this is a threatening space!“⁵ –– Der Beitrag soll Anstoß zur Auseinandersetzung mit dem Konzept von “Safe Spaces” geben und die Konsequenzen seiner vermeintlichen Umsetzung beleuchten. (Input & Diskussion, Deutsch & English)
17.00 Peršmanhof –– Bericht über die Razzia durch die Bullen in Koroška (Kärnten) mit anschließender Diskussion (Deutsch)
19.00 ABENDESSEN
20.00 Macht kaputt was KAPUTT FM macht! Eine noisig-experimentelle Lesung zum Thema Repression und Militarisierung.

[Achtung: Zeitumstellung!]

––– So, 26.10.25 ––– (Militaristischer Dreckstag in Österreich)
10.00 DIY BRUNCH –– Bitte selbst Zeug mitnehmen 🙂
12.00 Patriarchale Gewalt⁶ (Diskussion, Deutsch. Für alle Geschlechter)
14.00 Thema: Antimilitarismus (Offene Diskussion, Deutsch / English) Es werden zwei Texte zur Diskussion vorgeschlagen. Einer in deutscher Sprache, einer in englischer Sprache. | There will be one text in English and one in German, which are proposed to be disussed.
17.00 GEMEINSAMES AUFRÄUMEN

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(1) Psychiatrische Fremdzuschreibung als Herrschaftsinstrument

Stell dir vor, du bist nicht rechtzeitig rausgekommen. Stell dir vor, du hast es nicht geschafft, dich zu verstecken und unterzutauchen. Jetzt wurdest du eingezogen, in den Krieg, wirst in den Schützengraben gesteckt, um auf jene zu schießen, mit denen du mehr gemeinsam hast, als mit denen, die dich in diese Situation gebracht haben. Vorne lauert potentiell Tod oder körperliche – jedenfalls jedoch geistige – Verstümmelung. Hinten lauert die Militärpolizei und das Militärgericht. Was kann ein Ausweg sein? Vielleicht sich ein wenig dümmer stellen, vielleicht vorgeben, Befehle nicht ganz verstanden zu haben, Ausreden hervorzaubern, du würdest dich ja gerne mit wehenden Fahnen mutig in das Gemetzel werfen, aber leider, jetzt, heute, ginge es leider nicht. Also knapp an der Befehlsverweigerung vorbei. Wegen Begriffsstutzigkeit oder Verpeiltheit wird wohl niemand angeklagt werden. Solche und andere „unreifen“ Verhaltensweisen hatte der Militärpsychiater Colonel Menninger im 2. Weltkrieg erstaunt beobachtet. Wenn schon das Geschütz Militärgericht nicht aufgefahren werden kann, dann halt ein anderes Geschütz: es kann sich nur um Verrückte und psychisch Erkrankte handeln, denn jeder gesunde Mensch müsste doch mit lautem Hurraaa-Geschrei in den Kampf ziehen um unsere Freiheit, unsere Demokratie, unseren Führer, unseren Wohlstand, unseren Way-of-Life zu verteidigen. Et voilà: ein neues psychisches Störungsbild wurde von Colonel Menninger entdeckt: Passiv-aggressives Verhalten! Sobald musste es in die Gesetzesbücher der psychischen Devianz aufgenommen werden: ICD und DSM. Das ist nur ein Beispiel unter anderen, wie „Abweichungen“ von einer Norm, die bestehenden Herrschaftssystemen nicht in die Quere kommt, in diese beiden Standardwerke aufgenommen wurde. Einige „Abweichungen“ wurden im Lauf der Zeit rausgestrichen, stellen sie doch keine ernsthafte Bedrohung der bestehenden Ordnung mehr da. In dieser Diskussion soll über weitere Beispiele, sowie ganz grundsätzlich über Fremdzuschreibung (und auch Eigenzuschreibung) als Herrschaftsinstrument gesprochen, diskutiert und gestritten werden… 

(2) Über Zensur und aktuelle Repressionsschläge der Generalstaatsanwaltschaft München u.a. gegen anarchistische Zeitungen

In der Nacht von 26. auf 27. Februar gab es in München, im Münchner Umland und Österreich koordinierte Hausdurchsuchungen gegen Anarchist:innen, wobei der Gefährte Manuel und die Gefährtin Nathalie von den Bullenschweinen, oder wie man in Österreich pflegt zu sagen, deppade Hidl-Buam, brunzdeppade Gschupfte, fetzendeppade Gschmier, å’grennte Zångla, gschissene Polente oder oanfoch nua Oaschlöcha entführt und in U-Haft gesteckt. Beide wurden vor kurzem aus der Haft entlassen.

Doch worum ging es: Insgesamt um drei verschiedene Verfahren. Das eine ist das Verfahren gegen den Zündlumpen, das seit 2022 läuft und schon damals zu Hausdurchsuchungen führte. Dem Zündlumpen wird vorgeworfen, eine “kriminelle Organisation” zu sein und dieser Vorwurf führte zur U-Haft von Manuel und Nathalie. In diesem Verfahren gibt es eine weitere beschuldigte Person. Außerdem führte dieses Verfahren zum Raub einer ganzen Druckerei und der Schließung der anarchistischen Bibliothek Frevel.

Im zweiten Verfahren besteht gegen Manuel und Nathalie ein sogenannter “Anfangsverdacht” wegen 6 bzw. 7 Brandstiftungen. Diese haben sich unter anderem gegen Forstmaschinen, eine Geothermieanlage, ein Windrad und eine Gleisbaumaschine gerichtet.

Im dritten Verfahren geht es um die einmalig erschienene Zeitung „Hetzblatt gegen den Windpark“, die im Raum Altötting verteilt wurde und sich gegen ein Windparkprojekt des Chemiekonzerns Wacker richtet, welcher sich mit diesem Projekt ein “grünes” Label geben will, um davon abzulenken, dass er regelmäßig die Umgebung vergiftet. Dafür soll ein großer Teil des sich dort befindenden Wald gerodet werden um damit 10% der benötigten Energie für das Chemiedreieck zu produzieren (bei zukünftig höherem Energieverbrauch wären es nur noch 5%). Diese Zeitung soll Straftaten “gebilligt” haben. In diesem Verfahren gibt es aktuell 4 Beschuldigte (zwischenzeitlich waren es 5).

Außerdem wird es einen geschichtlichen Input zu Zensur in Österreich, speziell in der Zeit kurz vor der sogenannten Ausnahmegesetze, die sich Ende des 19. Jahrhunderts gegen Anarchisten und Sozialrevolutionäre richteten, geben. Auch auf die Taktiken, wie man trotz Zensur Publikationen verteilt hat, wird eingegangen.

Am Schluss würde ich mich über eine Diskussion freuen, wie man mit zunehmender Verfolgung anarchistischer Ideen umgeht.

(3) Powerdynamics –– Wie gehen wir mit Machtverhältnissen innerhalb der Szene um?

In dieser Diskussion versuchen wir uns gemeinsam im Diskurs, Nachdenken, Philosophieren und Reflektionsanregungen rund um Macht und deren mögliche Erscheinungsformen innerhalb unserer Beziehungen und Begegnungen. Manchmal werden wir die praktischen Beispiele verlassen und uns Macht auf einer Metaebene anschauen um dann wieder konkreter zu werden.
Wir können in dieser Diskussion gemeinsam reflektieren zu Themen, die ihr mitbringt oder wir reflektieren und denken an anderen möglichen Beispielen herum.

(4) Situation and developments in Hungary from an anarchist perspective

The Hungarian political scene is not so widely reported on, other than a few outlying cases. Everybody knows Viktor Orbán and his “opponent” Péter Magyar, but not so much about the daily reality of the Hungarian working class – is housing affordable in Hungary? Are there any unions? What about the Pride ban? What about the anarchist and leftist scene? If you would like to know more about the situation in Hungary, come to the presentation of two anarchists from Budapest! After the presentation, feel free to come and talk to us!

(5) “This is not a safe space, this is a threatening space!“*

Es ist wichtig Orte zu schaffen, an denen aufeinander geachtet wird und sich Menschen erholen können. Doch sollten wir nicht darin auf ewig verweilen und uns unter einem Laubhaufen verigeln. Nicht um brauchbar zu sein für die kapitalistische Gesellschaft, sondern um das Leben wirklich zu leben. Denn wenn wir uns nur verigeln und in unserem ewigen Winter verharren, dann hat das nicht nur gravierende Auswirkungen auf unseren Alltag und wie dieser bewältigt wird, sondern auch für alle Projekte und Aktionen, die auf der Strecke bleiben. Oder um es anders zu formulieren: Eine blutende Wunde muss gestillt werden um zu heilen, es ist unmöglich durchs Leben zu gehen und zu erwarten immer einen sterilen Raum zu Verfügung zu haben oder das andere ihr Verhalten so immerfort verändern, damit sich diese Wunde nicht entzündet

So ist es umso wichtiger, zu erkennen, dass das Aufrechterhalten einer solchen „sterilen Umgebung“ zu einem gewissen Grad eine Gewaltausübung an sich ist und der Bruch dieser Illusion einer möglichst ‚triggerfreien‘ Umgebung zerschmetternd sein kann (besonders bei sexualisierter Gewalt). Ein solcher Raum kann nur mit autoritären Maßnahmen aufrecht erhalten werden.

Eng verbunden damit sind auch Awarnessteams. Doch kann man sich schon einmal fragen, was bringt es mit sich, wenn Awareness institutionalisiert wird? Denn aufeinander zu achten bedeutet nicht nur eine Schicht abzuschließen und sonst mit „Awareness“ nichts am Hut zu haben. Es bedeutet, nicht zu schweigen, sich einzumischen und solidarisch zu zeigen. Und es bedeutet, füreinander einzustehen, anderen Raum zu geben, sich selbst aber nicht zu missachten oder kaputt zu machen im Prozess.

Ein paar Anstoßende Fragen:
Wo können wir uns sicher fühlen? Was bedeuten Safe Spaces und wem bringen sie etwas? Wie gehen wir mit Gewalt um?

*der Titel bezieht sich auf das Buch ‚Indigenous Anarchy‘, in dem der anarchistische Infoshop explizit als „threathining space“ bezeichnet wird. Unter anderem geht es darum, kein safe space für neokoloniale scheinbar befreiende projekte, rassismus, sexismus, etc., zu sein und im alltäglichen Kampf mit den Verhältnissen zu stehen.

(6) Patriarchale Gewalt – Textvorschlag als Diskussionsgrundlage: Austausch zu männlicher Gewalt

Unserer Meinung nach ist männliche Gewalt immer willentlich, nie “zufällig”, kein Ergebnis irgendeiner “größeren, tiefliegenden” Kraft oder Essenz. Männlicher Gewalt geht immer eine Entscheidung voraus diese durchzuführen. Wenn dem so ist, dann ist diese Entscheidung aber nicht in Stein gemeißelt. Und wir haben die Erfahrung gemacht, dass anstatt zu männlicher Gewalt zu schweigen, sich immer wieder Gefährt*innen auf die Suche nach Veränderung begeben.
Unserer Beobachtung nach reagieren Andere/Dritte (Männer) aber oft so wenn sie von Gewalthandlungen anderer Männer erfahren: mit Überheblichkeit (“Ich bin der gute, reflektierte Mann”), (Rache-)Phantasien, Ausschluss von bekannt gewordenen Tätern, distanzieren sich (in sich selbst), körperlicher Gewalt und vorallem mit einer Mauer aus Schweigen oder Ignoranz.
Dadurch wird es dem Bekanntgewordenen oder “auffälligen” Gewalttäter/Mann ebenso “leicht” gemacht die Konfrontation zu vermeiden. Das Schweigen der “Anderen”, das “Nicht-Verhalten” oder Abstrafen – damit machen es sich alle Männer // männlichen Gewalttäter “leicht”. Da sie ihre Gefühle abspalten, nicht in die Konfrontation gehen, sich nicht verändern, wieder//weiter gewaltätig werden. Der einsame, selbstmitleidige und oder harte Mann ist ein einstudiertes Muster, in das viele von uns schnell fallen.
Wenn männliche Gewalt//Übergriffe über Freundeskreise, fest organisierte Gruppen oder Affinitätsgruppen hinaus besprochen wird, geschieht das oft nur nach veröffentlichten Outings, Ausschlüssen. Das macht den Eindruck, als ob dies der einzige Umgang wäre. Dabei ist männliche Gewalt so weit verbreitet, dass das nicht wirklich vorstellbar ist. Viele von uns sind in Kontakt oder befreundet mit übergriffigen Menschen oder sind selber gewalttätig. Weil das Sprechen darüber aber hauptsächlich in kleinen Zirkeln oder Zweierbeziehungen stattfindet, scheint diese Realität fast unsichtbar. Das möchten wir in diesen Gesprächen ändern.

Als Einstieg stellen wir dazu ein paar Fragen:
Wieso gehe ich mit Tätern um? Wie beurteile ich eine Veränderung von Verhalten, Denken?
Wieso möchte ich andere nicht verletzen? Was bringt es mir, nicht oder weniger gewalttätig zu sein?
Woran merke ich Veränderung in mir selber? Wie gehe ich mit Scham, Angst, Konsequenzen um? Was bedeutet Empathie für mich?

Wir wünschen uns keine “Expert*innendiskussion” darüber, welche (Patriarchats-)Theorie wieder die beste ist// sein soll. Freuen uns aber auf jeden Fall über Leseempfehlungen.
Ehrliche Aussprache um in Kontakt mit Scham und Ekel zu gehen – sonst ist freie Assoziation nicht möglich.

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24. bis 26. Oktober 2025 – ANARCHIST BOOK FAIR 4 in GRAZ

In Graz findet eine weitere anarchistische Büchermesse statt. Von 24. bis 26. Oktober 2025 ladet die Anarchistische Offline Bibliothek non grata dazu ein gemeinsam Fragen der Gewalt zu diskutieren.

Zwischen dem 24. und dem 26. Oktober 2025 findet die 4te Anarchistische Büchermesse in Graz statt. Wie in den letzten Jahren, wird die Book Fair auch diesmal unter einem spezifischen Thema laufen. Lokale und globale, historisch lange bestehende und sich gerade etablierende, strukturelle und akute Entwicklungen haben uns dazu bewogen Gewalt als Thema vorzuschlagen. Mit der Absicht durch die gemeinsame Diskussion unsere Kenntnis des Begriffs und unsere Analyse hinsichtlich ihrer Anwendung zu schärfen.

Über die Frage der Gewalt

Gewalt ist ein umfassender Begriff und kann vielfältige Formen annehmen: strukturelle, physische, psychische Gewalt, Gewaltverhältnisse in der Lohnarbeit, in der Ausbildung, in Beziehungen, im sozialen Umfeld, Repression durch stattliche Gewaltmonopole, usw. So unterschiedlich und vielfältig sich Gewalt ausdrücken kann – was ist all ihren Ausformungen gemeinsam? Vielleicht, dass es immer darum geht, dass die gewaltausführende Person, Gruppe oder Institution ihren “Willen” mit verschärften Mitteln aufzwingen möchte. 

Die moralische Bewertung von Gewalt liegt im Auge des Betrachters: Ist es “schlechte” Gewalt, wenn die Fresse eines Faschos mit einer Faust zusammenstößt? Ist es “gute” Gewalt, wenn ein Staat die Demokratie (= Diktatur des Kapitals) und Freiheit (= Freiheit der Habenden) gegen Feind*innen von außen verteidigt, bei der zufälligerweise immer all jene ihren Schädel hinhalten müssen, die zu den Habenichtsen innerhalb ihrer eigenen “Schicksalsgemeinschaft” (aka Volk, Nation, Staat) gehören?   

Anarchist*innen haben oft ein feines Gespür, wenn es um weniger “offensichtliche” (also physische) Gewaltverhältnisse geht und haben wie anti-autoritäre Linke und Liberale Methoden und Konzepte übernommen und weiterentwickelt, wie in der eigenen kleinen Welt möglichst “gewaltfreie” Situationen aufrechterhalten und durchgesetzt werden können. Awareness, gewaltfreie Kommunikation, Safe Spaces, der Wunsch, dass sich möglichst alle maximal “comfortable” fühlen können. 

Allerdings kann eine seltsame Überschneidung beobachtet werden. Oft sind es jene, die oben erwähnte Methoden und Institutionen einfordern und propagieren, die gleichzeitig mit Vehemenz die Unterstützung von Staaten und noch-nicht-Staaten einfordern, die sich in der maximalen Form einer gewaltvollen Auseinandersetzung befinden, also im Krieg.

Aber natürlich… unterstützt werden soll ja nicht ein Staat, sondern das “Volk”. Das Volk – oder, um eine weniger anrüchige Bezeichnung zu verwenden, “die Bevölkerung” – ist allerdings Zwangs- und Gewaltverhältnis schlechthin indem sie als “Nation” zusammengefasst wird. Zudem wird mit diesen Begriffen eine “Schicksalsgemeinschaft” konstruiert, in der ein wesentliches strukturelles Gewaltverhältnis verschleiert werden soll: dass es in dieser Gemeinschaft Habenichtse und Habende gibt.

In Kriegen zwischen Staaten lieben Linksnationalist*innen, Liberale, und auch manche Anarchist*innen immer den kleinen (guten, demokratischen, antiimperialistischen) David, der sich gegen den großen (bösen, autoritären, imperialistischen, faschistischen, angreifenden) Goliath erhebt oder verteidigt. Diese Erzählung ist üblicherweise Grundlage der Propaganda aller beteiligten Staaten oder Supra-Staaten. Jeder fühlt sich als David, Goliath ist immer der andere. Dass aber jeder David insgeheim zum Goliath werden möchte, hat sich schon oft gezeigt. Der “biblische” David wurde übrigens – nachdem er Goliath mittels Steinschleuder ins Jenseits befördert hatte – zum König…  

Wer dies nun als Aufforderung versteht stattdessen die andere Wange hinzuhalten und Angriffe passiv hinzunehmen sei daran erinnert, dass die genannten religiösen Metaphern selbst nur Mittel sind einer patriarchalen Zurichtung, gegen die wir uns täglich aufs Neue zur Wehr setzen müssen. 

Unter anderem ist es die Entwicklung dieser Wehrhaftigkeit, die auf der Book Fair mit dem Mittel der Diskussion vertieft werden soll. Wer sich an diesen Diskussionen mit eigenen Beiträgen und Büchertischen beteiligen möchte, kann uns dies im Vorfeld gerne mitteilen. 

Aber auch abseits groß angekündigter Vorträge freuen wir uns auf Situationen des freien Spiels und spontane soziale Dynamiken vor Ort. (Nichtsdestoweniger wäre es vermutlich sinnvoll wenn ihr uns im Vorfeld bezüglich Schlafplätzen etc. schreibt.)

Ach ja, und für all jene, die es nicht wissen: Der 26. Oktober wird vom österreichischen Staat jedes Jahr als nationalistisch-militaristisches Großereignis begangen. Der so genannte Nationalfeiertag dient stets der Zurschaustellung von militärischem Gerät. Wer sich in der Rolle des Verteidigers sozialer Werte unter der Fahne von Staaten sieht, für den oder die ist der Anblick dieser Geräte, der dazugehörigen patriarchalen Unterdrückungsinstitution mit ihren Befehlsketten und der dahinterstehenden Ausbeutungsmaschine vielleicht Anreiz die eigenen Kämpfe neu zu orientieren. 

Kontaktiert uns gerne bezüglich Anreise, Schlafplätzen, Veranstaltungsort und genauem Programm! Und zwar via: nongrata@riseup.net

Weitere Informationen zu genauem Ort und Programm folgen in Kürze auch an dieser Stelle…

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“Die Stadt in Trümmern”: Programm

Hier ein [mittlerweile in der Vergangenheit liegendes] vorläufiges Programm für 19. bis 21. September 2024 in Graz

 

DONNERSTAG 19. SEPTEMBER
––– non grata – Anarchistische Offline Bibliothek –––
–––
Reitschulgasse 19, 1. OG, 8010 Graz –––

17.00 Anarchistische Bibliothek non grata geöffnet/Anarchist Library non grata: Bücher ausleihen, Distribution von Zines und Büchern/ Zines & Books

19.00 Diskussion “Die Stadt in Trümmern”/Discussion “City in Ruins”: Diskussion zum Einladungstext (Deutsch / Englisch)/Discussion about the invitation text (German/English)

––– Kunst Klub Kräftner –––
––– Reitschulgasse 13, 8010 Graz (zwei Häuser weiter) –––

21.00 Noise Improv Duo: Jena Jang and Si Paton present a blend of free jazz, experimental nu-metal, and punk.
Jena Jang is an extended vocalist and experimental noise improviser currently based in Prague, Czechia. They explore innovative healing methods using vocal improvisation, extreme screaming, high-pitched frequencies, and somatic movements like head hanging and repetitive motions. Their goal is to transcend negative memories and old traumas, transforming them into feelings of lightness while developing methods of sonic detoxification.

Noise Improv Duo: Jena Jang und Si Paton präsentieren eine Mischung aus Free Jazz, Experimental Nu-Metal und Punk.
Jena Jang ist eine Vokalistin, deren Performance übers Singen hinausgeht. Zusammen erforschen sie Heilmethoden durch gesangliche Improvisation, extremes Schreien, hohe Frequenzen und somatische Bewegungen. Ihr Ziel ist es negative Erinnerungen und alte Traumata zu transformieren hin zu Leichtigkeitsgefühlen, um Methoden der akustischen Entgiftung zu entwickeln.

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DIE STADT IN TRÜMMERN

(English version below…)

19. – 21. September 2024
DRITTE ANARCHISTISCHE BUCHMESSE IN GRAZ

«DIE STADT IN TRÜMMERN»

Die Stadt zerstört unsere Autonomie, unsere sozialen Beziehung und all das, was wir und andere Wesen zum Leben brauchen. Die Stadt, wie wir sie kennen, prägt unsere Leben, unser Denken, die Art wie wir die Welt sehen. Die Stadt, wie wir sie kennen, bedeutet: beinahe lückenlose Überwachung, soziale Kontrolle, Stress, schlechte Luft und Entfremdung. Jeder Versuch ihr zu entfliehen, entpuppt sich schnell als Selbstbetrug, der höchstens temporär aufrecht erhalten werden kann. Wir alle leben in der Stadt – als System erstreckt sie sich weit über dicht besiedelte Gebiete hinaus. Selbst diejenigen, die sich im Landidyll wähnen, müssen bald erkennen, dass sie voll in die Logik der global vernetzten Infrastruktur integriert sind.
Doch: Wenn die Stadt überall ist, kann sie auch überall angegriffen werden.

Die Stadt in Trümmern. Sie ist Projektion.
In einer Zeit der Perspektivenlosigkeit finden wir in der Negation des Bestehenden, in seiner Zerstörung, zwar keine Hoffnung, jedoch einen Ansatzpunkt. Einen Punkt, von dem ausgehend sich unser kreatives Potential entfalten könnte.
Wenn sich die soziale Spannung entlädt, mag dies ohne Strategie geschehen und kann dabei dennoch zielgerichtet sein. Wer sich in dieser Entladung zu verwirklichen sucht, muss keineswegs eine anarchistische Analyse teilen. Ein Stottern im gut geschmierten Ablauf entsteht aber allemal. Und diejenigen, die in einem solchen Tumult die eigenen anarchistischen Träume ausleben wollen, haben dazu die Möglichkeit, wenn sie diese nur ergreifen. Und abseits jeglicher Romantisierung müssen wir uns unserer anarchistischen Aufgabe in den erwartbaren und bereits stattfindenden Tumulten bewusst werden: Sie lautet alle Autoritäten (seien sie bestehend oder im entstehen begriffen), die diese Entladungen für sich nutzen wollen, zu identifizieren und zu zerstören.

Die Stadt in Trümmern. Sie ist lähmende Bedrohung.
Vor unseren Augen pinseln die Herrschenden eine Szenerie des Horrors. Ein Bild das uns in Angst versetzen soll. Uns gefügig machen soll. Wir leben in Abhängigkeit: Was wenn die infrastrukturelle Nabelschnur reißt und wir uns alleine wiederfinden – als zerstörte Individuen, zerstörte soziale Gefüge in zerstörten Landschaften? Uns wird weisgemacht, dass wir nur unter der wärmenden Smog-Kuppel der Stadt überleben können. Nur ihr ausgefeiltes Versorgungssystem könne uns erhalten.
Selbst diejenigen, die ein Ende der Stadt herbeisehnen, scheinen mehr Perspektive in ihrem «natürlichen» Zusammenbruch zu sehen, als in ihrer aktiven Zerstörung durch einen revolutionären Prozess. Die Erzählung des Kollaps hemmt unsere Lust am Aufstand.

Die Stadt in Trümmern. Sie ist soziale Realität.
Jenseits von autoritärer Angstmacherei und aufständischer Projektion ist der Stadt Lebensraum für die Meisten. Trotz all der Entfremdung sind die sozialen Beziehung, die wir führen, unweigerlich mit der Stadt verwoben. Auch in der Stadt sind die Menschen auf gegenseitige Hilfe angewiesen und versuchen dabei ihr Leben so schön es geht zu gestalten. Neben Frustration und Aushöhlung erfahren wir in den Städten also auch Freude, Gemeinschaft und beizeiten Selbstverwirklichung. Und Viele haben die Stadt als Spielfeld für ihre Handlungen des Widerstands lieben gelernt.
Ihre Zerstörung sei es aus kriegerischer Absicht, durch natürliche Ereignisse oder aber selbstgewählt in einem Akt der revolutionären Entladung konfrontiert uns mit konkreten sozialen Problemen vielfach auch mit Leid und Elend. Jedoch treffen sowohl die Zerstörung der Stadt als auch ihr Aufrechterhaltung jene am heftigsten, die bereits jetzt am stärksten ausgegrenzt sind. Und es ist mitunter wichtig daran zu erinnern, dass die Stadt lebensfeindlich ist und sich keineswegs selbst erhalten kann. Ohne Ausbeutung der (weiteren) Umgebung gibt es kaum oder nur schwer Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und Wärme.
Erhalt oder Wiederaufbau der städtisch geprägten Unterdrückung kann also nicht unser Ziel sein. Die Stadt bedeutet Kontrolle, Exklusion und Aushöhlung. Und ein scheinbar gutes Leben in der Stadt für Manche baut stets auf der Ausbeutung Vieler auf.

Die Angst das zu verlieren was wir besitzen führt zur Zerstörung dessen was wir brauchen.

Zerstören wir also die Stadt als System, mit ihrer inhärenten Logik der Hierarchie, Ausbeutung und Vernutzung von Ressourcen. Beginnen wir uns auf ihren Trümmern und jenseits davon unsere Leben neu zu gestalten.
Wer sein Glück im Eskapismus sucht und das schöne Idyll des Landlebens genießen will ohne die umliegenden Projekte der extraktivistischen Infrastruktur zu sehen, ohne zu merken, dass die Periphärie selbst Teil der Logik Stadt ist, hat die Analyse verschlafen und sich aus der Diskussion ausgeklinkt. Egal wie sehr nach dem Rückzug gestrebt wird: Wir können nur durch Gemeinschaft und Kooperation existieren. Und diese Kooperation beeinhaltet stets erschaffende wie abschaffende Elemente.

Die Stadt ist überall. Ihre Zerstörung ist überall möglich und notwendig.

 

Dieser Thesentext ist als Einladung gedacht sich aktiv an der anarchistischen Buchmesse in Graz zu beteiligen. Wenn ihr einen Büchertisch machen wollt, oder Ideen für Diskussionen oder Präsentationen habt, schreibt uns (oder kommt einfach vorbei). Alle (anarchistischen) Beiträge sind willkommen. Wir würden uns aber freuen, wenn ihr bei euren Vorschlägen darüber nachdenkt, wie sie zu Die Stadt in Trümmern passen könnten. Wie ihr seht betrachten wir das Thema selbst als äußerst breit.

Eine kleine Anmerkung zum Text selbst:
Mögen die Lesenden bedenken, dass dieser Text innerhalb der sozialen Realität Mitteleuropas geschrieben wurde und seine Analyse dieses Denken und die dortige Erfahrungswelt widerspiegelt. Es ist sicherlich wichtig zu betonen, dass es sich dabei bekanntermaßen um eine Weltregion handelt, in der physisch vollkommen zerstörte Städte (gegenwärtig) nicht Teil dieser Erfahrungswelt sind. Und dennoch: Eine spezifische (befriedete) Erfahrungswelt bedeutet nicht, dass keine eigenen Positionen entwickelt werden können. Sich hinter den Erfahrungswelten anderer zu verstecken, heißt die Tore für Autoritarismus aufzustoßen. Es ist wichtig eigene Positionen zu entwockeln. Und es ist notwendig aufgestellte Thesen durch Argumente und Gegenbeispiele zu widerlegen. Bloße Hinweise auf den (offengelegten) Hintergrund der Schreibenden reichen einfach nicht aus.
Aber dies dennoch ist eine offene Einladung zur Kritik: Reaktionen und Kommentare, die die Thesen dieses Textes angehen, insbesondere was real existierende Gemeinschaften außerhalb (oder eben vielleicht doch vermeintlich außerhalb) der städtischen Sphäre oder Beispiele aus anderen Zeiten angeht, sind sehr willkommen.

Um uns zu kontaktieren schaut nach auf nongrata.noblogs.org oder schreibt an nongrata@riseup.net (wenn geht mit PGP). So findet ihr Infos zu Ort, (euren) Programm (-Vorschlägen), Büchertischen, Schlafplätzen und Zerwürfnissen.

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September 19th to September 21st 2024
3rd ANARCHIST BOOKFAIR IN GRAZ

«THE CITY IN RUINS»

The City destroys our autonomy, our social relations and everything that we and other beings need to live. The City as we know it dictates how we live, how we think and how we see the world. To live in the City means: near-total surveillance, social control, stress, poor air quality and alienation. Any attempt to escape the City soon turns out to be an act of self deception that can only be maintained temporarily at best. We all live in the City – as a system it spans far beyond densely populated areas. Even those who believe themselves to dwell in an idyllic pastoral soon will have to realize that they are completely integrated into the logic of a global infrastructural network. Where ever we try to be living our lives we are dependent on community and mutual aid. No matter if we try to get by within or outside of the city as a physical entity: In order to take control over our lives we must overcome the City as a system.

If the City is everywhere it can also be attacked anywhere.

The City in ruins. It’s a projection.
These are times in which we are lacking perspective. And even if we may not find hope in the negation of the existing, in its destruction, this can still be a point of leverage, a place for us to start realizing our creative potential.
When social tension erupts, this may happen without strategy, but this eruption may still have clear targets. Who ever tries to realize themselves in such an eruption doesn’t necessarily share an anarchist analysis. But still, the well greased engine may start to sputter. And those longing to act out their anarchist dreams in such a turmoil can do so if they only seize the moment. Instead of romanticizing the situation we need to be aware of our task as anarchists in the turmoils that are being anticipated and are already happening: It is to identify and destroy all forms of authority, the existing ones and the ones that are emerging.

The City in ruins. It’s a paralyzing menace.
Those in power are painting a picture of horror before our eyes. This picture is meant to keep us in a state of fear. It’s meant to make us comply. We are living in a state of dependency: What if the umbilical cord of infrastructure rips and we find ourselves alone – destroyed individuals, a destroyed social fabric in a destroyed landscape? We are made believe that we can only surviveunder the warmth of the City’s smog dome, that only its elaborated supply system can provide for us.
Even those who desire the end of the City seem to find more perspective in its “natural” breakdown than in its active destruction through a revolutionary process. The narrative of the collapse is blocking our lust for insurrection.

The City in ruins. It’s a social reality.
Apart from authoritarian scare tactics and insurrectionary projections the reality is that most people live in cities. In spite of all the alienation, our social relationships are inevitably entangled in the city. People are dependent on mutual aid in cities just the same, trying to make our lives as beautiful as possible. Besides frustration and feeling empty inside we also experience joy, community and, at times, self-realization in the cities. And there are many who have fallen in love with the city as a playgroundfor their acts of resistance.
Its destruction confronts us with concrete social problems, in many cases hardship and despair – no matter how this destruction comes about: wars, natural catastrophes or insurrectionaryeruptions.
But both, the destruction of the City and maintaining it, hit those the hardest who are already now the most marginalized. And it may be worthwhile to remind oneself that the City is hostile to life and can by no means support itself. Without the exploitation of the surrounding areas food, water and heating are virtually unavailable.
Rebuilding the oppression coming from the City cannot be our goal. The City is a place of control, exclusion and erosion. And a seemingly good life in the city for some is only possible through the exploitation of many.

Fearing we might lose what we possess leads to the destruction of what we need.

Let us hence destroy the City as a system and its inherent logic of hierarchy, exploitation and the consumption of resources. Let’s begin to reshape our lives on top of the City’s ruins and beyond. Those who seeksalvation in escapism trying to enjoy an idyllic life in the country without seeing the surrounding projects of extractivist infrastructure, without realizing that the periphery is itself part of the logic of the City, have missed the analysis and dropped out of the discussion. No matter how much we long for retreat: We can only exist through community and cooperation. And this cooperation always includes creative and destructive elements.

The City is everywhere. Destroying it is necessary, and possible anywhere.

 

This proposal is meant to be an invitation to actively participate in the anarchist book fair in Graz. If you want to do a book table or if you have ideas for discussions or presentations, write us (or simply come around). All (anarchist) contributions are welcome. We’d be happy, though, if you’d think about how your proposals might fit into The City in Ruins. As you can see, we also think of this topic in a very broad sense.

A little disclaimer concerning the text itself:
May those reading this text be aware that it has been written within the social reality of Central Europe and its analysis reflects its way of thinking and the experiences that can be made there. It’s certainly important to point out that this is, as we all know, a region of the world in which materially altogether destroyed cities are (contemporarily) not part of those experiences.
And still: A specific (pacified) set of experiences does not mean that one cannot develop their own point of view. To hide behind others at all times when it comes to taking up a position means to kick open the door to authoritarianism. It’s important to develop one’s own standpoint. And it is necessary to either support or disprove postulated arguments with examples or counter-examples. Merely pointing out the background of the authors is simply not enough.
Yet this is still to be understood as an open invitation to criticism: Reactions to and commentary on the arguments of this text are very welcome – especially concerning communities in actual existence that dwell (or maybe still supposedly dwell) outside of the realm of the City and concerning examples from other times.

In order to contact us about the location, (your) program (proposals), book tables, sleeping spots or discordance visit nongrata.noblogs.org or write to nongrata@riseup,net (pls use pgp).

 

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Noise Event 13.10.2023

Freitag, 13. Oktober 2023

non grata präsentiert
einen Abend der kaputten Systeme

LIVEACTS
RUMPELN° (Noise // MUC)
Dafalgan°° (Techno Liveset // MUC)
Skynet Johansson (Noise Mayhem // Mallorca?)
MC Broko (Broccore // Grz)

+
Presentation/Discussion
(in English, 8pm – be on time!)
Antipolitika #3
(Anarchist Journal from the Balkans)
“Nationalism”
https://antipolitika.noblogs.org/

+
Büchertisch der Anarchistischen
Offline Bibliothek
non grata

Doors: 19.00 | Start: 20.00 | End: 01.00

SUb Graz, (Scheiß auf) Kaiser-Franz-Josef-Kai 66, 8010 Graz
https://subsubsub.at/
Vereinsveranstaltung
Bring Your Own Beer

°RUMPELN – Noise (MUC)
Anton Kaun aka RUMPELN setzt auf die Interoperabilität von elektronischen Geräuschen, Körper und Videos, die alle der gleichen exzessiven Strategie ausgesetzt sind, immer zwischen Brutalität und Unbeholfenheit balancierend – hartnäckig, unversöhnlich, tobend, aggressiv, aber mit kathartischem Ausgang.
http://www.rumpeln.de/
https://rumpeln.bandcamp.com/

°°Dafalgan – Techno Liveset (MUC)
Dafalgan arbeitet sich an der kaputten Utopie des Techno mit FX nervösen Tönen ab.
https://dafalgan.bandcamp.com

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8. – 10. Juni 2023 | Anarchist Bookfair Graz (no. 2)

 

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Programmdetails (folgen) und weitere Infos hier.

 

 

 

 

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DO 19.5., ab 20 Uhr: Vorleseabend zum Thema Krieg

Nicht weit von uns tobt ein Krieg. Ein Krieg, der bisher noch nicht vor unserer Haustüre wütet, ein Krieg jedoch, bei dem wir propagandistisch auf Linie gebracht und mobil gemacht werden, ein Krieg, der mit Waffenlieferungen durch die NATO-Staaten aktiv mitgeführt wird. Als Anarchist*innen haben wir die letzten Wochen viel über Antimilitarismus diskutiert, über die falsche Wahl zwischen angeblich nur zwei Optionen, sich auf die Seite des einen oder des anderen Staates zu stellen, des einen oder des anderen Herrschaftssystems, als geringeres Übel, usw.

Heute wollen wir uns anders mit dem Krieg beschäftigen. Lasst uns gegenseitig Texte mitbringen und einander vorlesen. Texte, die uns berührt haben, oder genervt, die wir für relevant halten, die uns beschäftigen oder die uns geprägt haben, ob Gedichte, Romanauszüge, theoretische Texte, Lieder, Autobiographien oder Kurzgeschichten. Lassen wir die Texte auf uns wirken und über das Mitgebrachte diskutieren.

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DO, 5.5. – SA, 7.5. Anarchistische Büchermesse in GRZ

Details zu Zeitplan, Diskussionsthemen, Schlaf- und Zeltplätzen sowie relevanten Orten werden HIER regelmäßig aktualisiert.

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MO, 13.12., ab 16 Uhr: Eröffnung, Bücherflohmarkt und Buchpräsentation

Graz/Gradec hat wieder eine anarchistische Bibliothek. Die Büchersammlung, die in den letzten zwei Jahrzehnten von verschiedenen Leuten zusammengetragen und betreut wurde, war bereits an vielen Orten zuhause. Zuletzt im Schwarzen Radieschen. Von dort ist sie nach etwa acht Jahren ausgezogen. Die neue Adresse der anarchistischen Bibliothek in Graz ist nun die Reitschulgasse 17-21, auf halber Strecke zwischen Jakominiplatz und Dietrichsteinplatz. Die Non Grata befindet sich nun im Foyer der Gemeinschaftswerkstatt LIMA, im ersten Obergeschoss. Vielleicht kennen manche den Ort auch noch als ehemalige Shisha-Bar. Nach einigen Wochen Vorbereitung und Wiederaufbau wollen wir also an diesem catchy Datum endlich eröffnen.

In der für uns neuen Werkstättenatmosphäre werden wir nun ständig damit konfrontiert, dass ein anarchistisches Projekt – auch wenn es sich um eine Bibliothek handelt – niemals etwas Statisches sein kann, sondern immer eine inhärente Dynamik mit sich trägt. Wir sehen die Bibliothek somit nicht nur als über 20 Jahre alte Ansammlung von Büchern über die Geschichte der Sozialen Kämpfe, von Biographien und von auf Papier gebannten Überlegungen zum Anarchismus. Wenn wir das Projekt „Anarchistische Offline Bibliothek“ nennen, dann geht es uns darum damit eine anarchistische und antiautoritäre Perspektive zu entwickeln. Es geht uns auch darum kontinuierlich zu überlegen, was es bedeutet einem Projekt das Attribut „anarchistisch“ zu geben. Und wir wollen damit auch dazu einladen uns auf diesen Begriff festzunageln, sollte der anarchistische Zugang nicht mehr erkennbar sein.

Als Mittel dafür wollen wir in erster Linie Diskussionen anwenden. Denn erst wenn wir die Geduld des Papiers im direkten Austausch überwinden, erwachen die darauf formulierten Gedanken zum Leben. Eine Sammlung von Büchern ist nur so viel wert, wie sie in den Individuen, die sich mit ihr auseinandersetzen, auslöst. Natürlich erfüllt die Non Grata aber auch herkömmliche Funktionen einer Bibliothek: Ihr könnt vorbeikommen, die Bücher durchschmökern und sie auch ausleihen. Außerdem gibt es immer aktuelle anarchistische Zeitschriften, ein Zine-Archiv und eine Distro mit subversiven Büchern.


Ab 16 Uhr Bücherflohmarkt. Wir haben ein bisschen aussortiert und einige Bücherspenden erhalten. Alles was wir aus Platzgründen oder inhaltlichen Überlegungen raushauen (hauptsächlich Romane und Duplikate), könnt ihr gegen Spende mit nach Hause nehmen.

Ab 19 Uhr wird das Buch „Totale Befreiung – Revolutionäre Perspektiven in einer sterbenden Welt“ vorgestellt und diskutiert werden.

Für die Freiheit, für die Anarchie!

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